Da einige von euch Interesse hinsichtlich eines Erfahrungsberichts signalisiert haben:
Vorweg ein paar Worte zu den Wechsel-Gründen:
An sich war ich mit meinem MH160 recht zufrieden. Das Leasing läuft zum Anfang Dezember aus, ich wäre grundsätzlich auch gern bei dem Wagen/Modell geblieben, aber lange Zeit gab's schlicht keine attraktiven Leasing-Angebote dafür für mich. Also hatte ich mich bereits umgeschaut, einige Fahrzeuge kamen in die nähere Auswahl, schlussendlich reduzierte sich alles auf einen Nissan Qashqai e-Power.
Dann auf einmal gabs den VH200 als Vorführfahrzeug, zu Pi mal Fensterkreuz den Konditionen, die ich auch bei Nissan bekommen hätte. Zwar schon ca. 2 Monate früher (Zulassung musste im September erfolgen, Ende des Geschäftsjahres, evtl. kennen einige von euch diesen Spaß), dafür aber mit Erlass von 2 Monats-Raten. Ganz im Sinne von "den Wagen & seine Macken kenn' ich grundsätzlich, also nimm' lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach" hab ich mich da gemeldet. Kurz telefoniert, Verkäufer eine glatte Eins mit Sternchen, sagte mir ein noch mal überarbeitetes Angebot zu, et voila, ein paar Minuten später stand fest: Für nur 10 EUR mehr im Monat bekomm' ich den ganzen Spaß noch inkl. Sorgenfrei-Paket & plus 500,- EUR Treue-Rabatt, die mir nach 2 Monaten Vertragslaufzeit von Renault geschenkt werden. Da musste ich dann zuschlagen. Trotz erheblicher Zweifel am Konzept den VH200.
Kurz noch mal zur Erinnerung:
-VH200 Esprit Alpine, Auslieferung & EZ 05/2025 als Vorführwagen
-seit vorgestern mit fast exakt 1000km auf dem Tacho von mir übernommen
-also grundsätzlich noch Phase 1, aber (leider) mit Android 12 & allem Klingeling & z.B. ohne die Möglichkeit, für den Tempomat einen Offset von z.B. 5km/h einzustellen, wie ich es zuvor von meinem MH160 gewohnt war
Erste Außeneindrücke:
Dolomitgrau Metallic sieht an sich als Farbe edel aus, rein optisch hätte mir satiniert auf dem Wagen besser gefallen. Ebenso hatte ich etwas "Trennungsschmerz" von meiner weiß-schwarzen Bicolor-Lackierung - für mich ist das nach wie vor die schönste Lackierung aller meiner bisher (dutzenden!!!) Fahrzeuge (sie macht den Wagen weniger präsent & groß, und vor allem nachts im Kunstlicht kommt der seidenmatte Effekt des Weiß erst voll zum Tragen, ich könnte stundenlang davor stehen).
Aber wie auch immer: Ich bin auch mit dem Neuen zufrieden. Dank Alpine-Trimm hat er ja nicht die Chrome-Spange rund um die C-Säule, sondern da alles in schwarz. Insofern ergibt sich ein gutes Bild: Unten dunkel dank 20" Daytonas, dann grau über die Türen, weiter oben wieder dunkel durch die getönten Fenster & die schwarze Spange, dann oben wieder graues Dach -> durch abfallendes Dach verjüngend nach hinten, das wirkt alles sehr stimmig. Hätte ich mir so nicht konfiguriert, aber es passt.
Ärgerlich ist und bleibt die eher ungewöhnliche & damit unnötig teure Reifengröße bei 20“ (235/45 R20), aber da gilt nach wie vor: Wer schön sein will, muss leiden (auch bei der Federung).
Erste Innenraum-Eindrücke:
Abgesehen vom Tacho & Multimedia-Display: Im Westen weitestgehend nichts Neues, nur halt alles etwas dunkler (Sitzbezüge & Stoff-Bezug auf dem Beifahrer-Dashboard) dank Alpine-Trimm. Alles recht wertig vom Dachhimmel runter bis ungefähr auf Höhe Hälfte der Tür-Pappen. Alles von dort abwärts geht in seiner Material-Anmutung klar in Richtung Frechheit: Hallo billiges, scharfkantiges & ungepolstertes Hartplastik, wir kennen uns noch vom alten Austral. Es ist für sich genommen ein Unding, dass ich mir als erste Amtshandlung in der Tür-Tasche alle Sachen miteinander extra verkeilen & noch mit extra Papiertaschentuch-Packungen ausstopfen muss, damit es von dort nicht klappert und dröhnt.
Aber im Detail dann doch ein paar Änderungen (=i.d.R. Downgrades zum ursprünglichen Phase 1):
1. Gangwahl-Hebel: Zwar neu, aber keinen Deut besser, eher noch schlechter (Respekt Renault, das muss man auch erst mal schaffen!). Er verdeckt jetzt einfach nur einen anderen Bereich der Anzeige (etwas weiter oben, etwas weiter innen, also noch schlechter als vorher), das Material fühlt sich weniger wertig an & das haptische Feedback ist, da der Hebel noch etwas länger ist noch teigiger (indifferenter) als zuvor. Das hat wirklich niemand gebraucht.
2. Tacho-Display, Multimedia & neue AA12 Optik: Man kann sicher damit leben, alles Relevante ist gut erkennbar, die "schräge" Anordnung & das teilweise Abschneiden an einigen Tacho-Ziffern z.B. ist in keiner Weise störend. Bzgl. Multimedia-Einheit: Auch hier alles gut bedienbar & ablesbar, ein paar Menüs sind anders, da ist aber grundsätzlich & in funktionaler Hinsicht nichts "verschlimmbessert". Was aber die Optik (und damit mein subjektives Empfinden) angeht: Ich sehe da einen unnötigen Trend hin zu "fancy & modern". Die alte Optik erscheint mir aufgeräumter & weniger ablenkend, die neue Optik dagegen ist einfach quietschbunt & die App-Kacheln sehen teilweise aus wie vor 15 Jahren bei Android 2 geklaut...
3. Unnötig fehlende Komfort-Features, Beispiel 1 elektrische Heckklappe: Ja, hat er. Aber Fuß-Sensor: Nein. Früher innen den Knopf zum Öffnen & Schließen der Klappe etwas länger drücken, jetzt: Ewiges Gedrücke über den ganzen Vorgang hinweg.
Oder die elektrischen Spiegel: Früher mit Park-Memory (okay, hat eh nicht zufriedenstellend funktioniert), nun: Ham wa nich, dafür aber Projektion des Alpine-Logos beim Aussteigen. Warum nur?
Mir zwar ist klar, das war alles optional & an Ausstattungs-Linien & Pakete geknüpft & nicht immer verfügbar, und manchmal kann ein Zulieferer auch etwas nicht liefern oder ein oranger Affe besetzt das weiße Haus. Dennoch: Andere Hersteller bekommen es auch hin, konstant dieselben Optionen anzubieten. Und ich persönlich kann mit den Einschränkungen gut leben. Aber schlussendlich verwirrt so etwas (wir hatten ja schon ein paar mal Foristen hier, die sinngemäß sagten „Bei der Probefahrt hatte ich das und das und jetzt hab ich’s nicht mehr, ist das normal?“), allein deshalb schon halte ich so ein Gebahren nicht für angemessen.
4. Das Radio: Das ist so dermaßen beschi$$en, das bekommt einen Extra-Absatz bei mir. Es klingt grundsätzlich noch hohler, noch bassärmer, noch undifferenzierter in den Höhen, als es das in meinem auch schon eher schlechten MH160 getan hat. Man kann sich auch nicht mehr an den alten Klang-Einstellungen des alten Fahrzeugs orientieren, da die Skalen hinsichtlich Höhen/Bässe/Fader usw. anders geworden sind. Die sog. "Lautstärke-Anhebung", mit der man früher noch etwas mehr am Klang feilen & Volumen herausholen konnte, sorgt nun beim neuen Modell scheinbar nur dafür, wie laut der Center-Lautsprecher im Armaturenbrett aufspielt. Und trotz Auslotung aller möglichen Einstellungen: Ich kann nur hoffen, dass sich die Lautsprecher allesamt noch etwas einschwingen & im Laufe der Zeit besser werden, beim alten MH160 war das zumindest so.
Aber da die Verbesserung (wenn sie überhaupt stattfindet) nicht weltbewegend sein wird: Da muss ein Upgrade her, mindestens werden die 4 Haupt-Lautsprecher ausgetauscht, ggf. Plus Verstärker. Evtl. werd' ich danach mal auch beim alten MH eine Türpappe abnehmen & dann die Lautsprecher von alt & neu vergleichen. Würde mich echt interessieren, wo der dieser eklatante Unterschied herkommt: Von evtl. anderen verbauten Lautsprechern, oder von der Head-Unit.
--Ende Teil 1