Multisense Einstellunge der jeweiligen Modi

  • Hi zusammen,

    gibt es eine Übersicht wie der jeweilige Multisense Mode Einfluss auf das Verhalten des Hybridantriebs hat?
    Mich interessiert da z.B. beim Sportmode ob hier der Verbrenner immer an ist und die HV Batterie vom Stand hoch gehalten wird und wie es dann im ECO Mode ist. Wird hier soviel wie geht mit der Batterie gefahren?
    Im Handbuch und im Forum konnte ich nichts finden. Selbst ausprobieren ist noch nicht, da unser Austral erst noch ausgeliefert werden muss.

    Danke euch schon mal.

  • Hallo pineiro,


    die Homologation des Austral und deren Derivate Espace und Rafale erfolgten in Multi-Sense Comfort.

    Das ist der Default-Wert, der nach jedem Motorstart aktiviert wird. So schreiben das die Zulassungsbestimmungen vor.


    Eco:

    Die Gasannahme ist moderater, die Beschleunigung mit aktivem AAC ist gemäßigter. Die Klimatisierung ist auf möglichst wenig Kompressor ausgelegt. Die fehlende Kühlleistung wird durch eine höhere Gebläsedrehzahl versucht auszugleichen.


    Sport:

    Die Gasannahme ist vehementer, das Fahrzeug zieht kräftiger an. Der Elektromotor benötigt mehr Energie, wodurch der Verbrenner den Akku öfter laden muss.


    Perso:

    Alle Einstellungen für Klimatisierung, Motor und Lenkung/Fahrwerk können individuell nach den persönlichen Vorlieben eingestellt werden.


    Der Baureihe „RHN“, Austral, Espace und Rafale, fehlen adaptive Dämpfer. Multi-Sense Fahrwerk beeinflusst die Einlenkrate von 4Control, wenn dieses bestellt wurde.


    Lenkung:

    Es gibt bei Renault grundsätzlich die Einstellungen „Neutral“, „Comfort“ und „Sport“. Diese unterscheiden sich durch wie leicht oder schwer lässt sich das Lenkrad drehen und durch die Drehwege. Inwieweit der Austral über alle drei Möglichkeiten verfügt, konnte ich nicht prüfen.


    Liebe Grüße

    Udo

    RFC = Renault Espace V dCI 160 EDC Initial Paris in Cassio-Grau, Innenausstattung Nappa-Leder Maroon/Cameo-Grey, Innenharmonie Maroon Initial Paris (aus allererster Serienproduktion, also nicht mehr Vorserie, aus Mitte Juni 2015), EZ 07/2015, normaler Tempomat, Sonderausstattung: Head-Up-Display, Reserverad, Comfort Paket (Rückfahrkamera und Parkassistent), Winterpaket (beheizte Frontscheibe, Sitzheizung auch hinten, Scheinwerferreinigungsanlage), Ladeschutzkante in Chrom. R-Link2 7.0.24.166

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  • Beim Renault Austral E-Tech Full Hybrid wirken sich die Multi-Sense-Modi wie Sport, Eco, Comfort oder Perso in erster Linie auf das subjektive Fahrerlebnis aus – also auf Parameter wie die Lenkung, die Reaktion von Motor und Getriebe, das Fahrwerk (bei 4Control), die Klimaanlage und die Innenraumbeleuchtung. Sie haben jedoch keinen direkten Einfluss darauf, ob der Verbrennungsmotor dauerhaft läuft oder wie stark die Hochvoltbatterie ent- oder geladen wird. Diese Steuerung übernimmt die Hybridregelung des Fahrzeugs automatisch und orientiert sich am Fahrstil, an der aktuellen Lastanforderung und am Ladezustand der Batterie. Das bedeutet konkret: Im Sportmodus wird der Verbrenner nicht permanent eingeschaltet, sondern er springt nur dann an, wenn zusätzliche Leistung benötigt wird oder der Ladezustand der Batterie dies erfordert; die Batterie wird dabei durch Rekuperation oder bei Bedarf auch durch den Verbrenner wieder geladen, ohne dass der Modus dies gezielt forciert. Im Eco-Modus versucht das System zwar, insgesamt sparsamer zu agieren, etwa durch weichere Gasannahme und optimierte Schaltpunkte, doch ob das Auto elektrisch fährt, entscheidet ebenfalls allein die Steuerung des Hybridsystems. Sie wechselt dynamisch zwischen rein elektrischem Antrieb, kombiniertem Hybridbetrieb und reiner Verbrennerfahrt. Kurz gesagt: Die Multi-Sense-Einstellungen verändern das Fahrgefühl und die Energieeffizienz in Nuancen, die grundlegende Entscheidung, wann Batterie oder Verbrenner arbeiten, liegt aber immer beim automatischen Management des Hybridsystems.

    Meine Garage:

    1. Austral FH 200 Iconic Esprit Alpine; EZ 11/24

    2. Scenic e-Tech LongRange Iconic; EZ 01/25

    3. R4-Techno; EZ 08/25

  • Hallo Udo, Danke für die Ausführliche Rückmeldung.

    Das hilft mir schon mal weiter. Wo kann man diese Informationen finden? Oder sind das Erfahrungen.
    Ich Frage da ich mich immer selbst um Antworten im Internet bemühe bevor ich z.B. in Foren nachfrage ;)
    Bei meiner Recherche habe ich dazu leider nichts finden können.

    Sie haben jedoch keinen direkten Einfluss darauf, ob der Verbrennungsmotor dauerhaft läuft oder wie stark die Hochvoltbatterie ent- oder geladen wird. Diese Steuerung übernimmt die Hybridregelung des Fahrzeugs automatisch und orientiert sich am Fahrstil, an der aktuellen Lastanforderung und am Ladezustand der Batterie. Das bedeutet konkret: Im Sportmodus wird der Verbrenner nicht permanent eingeschaltet, sondern er springt nur dann an, wenn zusätzliche Leistung benötigt wird oder der Ladezustand der Batterie dies erfordert;

    Danke auch Dir Forumsregistrierung für die Rückmeldung. Ich hatte die Hoffnung das ich etwas mehr Einfluss darauf haben kann ob die Hochvoltbatterie geladen werden soll oder ob ich mehr elektrisch fahren will.

    Der Verkäufer hatte mir zum Beispiel gesagt das im Sport Modus immer alle drei Motoren laufen und aktiv sind.. Soviel dazu was einem das Autohaus erzählt und was Realität ist.


    Ich freu mich auf jeden Fall schon mal auf unseren Austral.

  • Hallo Christian,


    die Aktivität des Verbrenners wird in Multi-Sense Sport tendenziell öfter sein, weil durch das forsche Ansprechen des Antriebs mehr Energie aus dem Hochvoltakku gezogen wird.

    Nachdem der Austral nicht über die Funktion E-Save verfügt, lässt sich das Aufladen der Fahrbatterie nicht beeinflussen.

    Bei E-Save wird der Fahrakku vom Verbrenner möglichst voll gehalten, um zu einem späteren Zeitpunkt länger rein elektrisch fahren zu können. Oder man hebt sich die Akkuladung für längere, steile Strecken auf. Bei den PHEV hat diese Funktion den Sinn, am Ziel in einer Stadt mit möglichst vollem Akku rein elektrisch fahren zu können. Der Rafale PHEV verfügt über diese Funktion, die Captur PHEV und Megane PHEV hatten sie auch.


    Die Systemleistung von 200 PS wird durch den Parallelbetrieb von Verbrenner und E-Maschine erreicht. Das System verfügt auch über die Möglichkeit, dass nur der Verbrenner oder nur der Elektromotor aktiv ist. Das wird automatisch vom Steuergerät bestimmt. Das lässt sich vom Fahrer nicht über eine Einstellung beeinflussen.

    E-Save ist bei der aktuellen Motorleistung nicht erforderlich. Die Leistung des Verbrenners reicht für längere Steigungen aus.


    Der HSV (Hochvoltstartergenerator) hat mitunter die Funktion, das kupplungslose Getriebe zu synchronisieren. Dieser ist fest mit dem Verbrenner verbunden. Ist der Verbrenner außer Betrieb und der HSG greift ein, dreht sich die Kurbelwelle mit, die Kolben bewegen sich.


    Der Verbrenner treibt den HSG an, der dient als Generator zum Laden der Fahrbatterie. Dabei kann der Verbrenner in Traktion sein, in Traktion gemeinsam mit dem E-Antrieb sein oder nich in Traktion sein, nur die E-Maschine ist dann in Traktion.


    Laufen alle drei Motoren, also Verbrenner, HSG und E-Maschine, dann lädt der HSG als Generator den Hochvoltakku.


    Liebe Grüße

    Udo

    RFC = Renault Espace V dCI 160 EDC Initial Paris in Cassio-Grau, Innenausstattung Nappa-Leder Maroon/Cameo-Grey, Innenharmonie Maroon Initial Paris (aus allererster Serienproduktion, also nicht mehr Vorserie, aus Mitte Juni 2015), EZ 07/2015, normaler Tempomat, Sonderausstattung: Head-Up-Display, Reserverad, Comfort Paket (Rückfahrkamera und Parkassistent), Winterpaket (beheizte Frontscheibe, Sitzheizung auch hinten, Scheinwerferreinigungsanlage), Ladeschutzkante in Chrom. R-Link2 7.0.24.166

  • Ich möchte es gerne noch erweitern/ konkretisieren:


    Der Renault Austral E-Tech Full Hybrid verfügt über ein komplexes, automatisch gesteuertes Hybridsystem, das aus einem 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner mit 96 kW (131 PS), einer starken E-Maschine mit rund 50 kW (68 PS) sowie einem Hochvolt-Startergenerator (HSG) besteht. Zusammengeschaltet ergibt sich daraus eine maximale Systemleistung von 146 kW (200 PS). Die Fahrbatterie ist mit netto etwa 1,7 bis 2,0 kWh vergleichsweise klein dimensioniert und arbeitet mit einer Spannung von rund 400 Volt. Sie ist daher nicht auf lange rein elektrische Etappen ausgelegt, sondern auf kurzfristige Unterstützung beim Beschleunigen, Anfahren oder im Stadtverkehr. Rein elektrische Fahrten sind unter optimalen Bedingungen über einige Kilometer möglich, bei höheren Geschwindigkeiten oder starker Leistungsanforderung schaltet sich der Verbrenner jedoch hinzu.


    Das Multi-Sense-System beeinflusst das Zusammenspiel der Antriebsquellen spürbar. Im Sportmodus reagiert das Fahrzeug spontaner, die E-Maschine unterstützt kraftvoller und entnimmt dadurch mehr Energie aus dem Akku. Da die Batterie schneller entladen wird, läuft der Verbrenner häufiger, um Energie zurückzuführen oder direkt Vortrieb zu liefern. Im Eco-Modus wird dagegen versucht, den Verbrenner möglichst selten einzusetzen. Die Gaspedalkennlinie ist flacher, das System fährt länger rein elektrisch und aktiviert den Verbrenner nur, wenn die Batterie einen kritischen Ladezustand erreicht oder mehr Leistung abgerufen wird. Eine E-Save-Funktion, wie sie bei Renaults Plug-in-Hybriden (Captur, Mégane, Rafale) vorhanden ist, gibt es im Austral nicht. Dort könnte der Fahrer den Ladezustand bewusst hochhalten, etwa um später in Städten rein elektrisch zu fahren. Im Austral ist dies nicht vorgesehen, da die kleine Fahrbatterie keine relevanten Reichweiten für solche Szenarien bereitstellen kann. Zudem reicht die Leistung des Verbrenners mit 230 Nm Drehmoment aus, um auch längere Steigungen ohne vorher zurückgehaltene Akkuladung problemlos zu meistern.


    Eine zentrale Komponente ist das sogenannte Multi-Mode-Automatikgetriebe ohne klassische Kupplung. Es verfügt über vier Fahrstufen für den Verbrenner und zwei für den Elektromotor. Das Zusammenspiel wird durch den HSG geregelt, der fest mit der Kurbelwelle des Verbrenners verbunden ist. Der HSG sorgt für die Synchronisation der Drehzahlen beim Schalten, startet und stoppt den Verbrenner praktisch unmerklich und kann die Kurbelwelle bewegen, auch wenn der Motor selbst gerade nicht aktiv ist – wodurch sich die Kolben weiter mitbewegen. Gleichzeitig übernimmt der HSG die Generatorfunktion, wenn er vom Verbrenner angetrieben wird, und speist Strom in die Fahrbatterie zurück.


    Je nach Fahrsituation gibt es unterschiedliche Betriebszustände: Bei niedrigen Geschwindigkeiten kann allein die E-Maschine den Vortrieb übernehmen. Bei gleichmäßigem Autobahntempo arbeitet vorwiegend der Verbrenner, da dies effizienter ist. Bei Beschleunigung oder unter Last schalten sich Verbrenner und Elektromotor zusammen, um die volle Systemleistung von 200 PS bereitzustellen. Parallel kann der HSG Strom zurückgewinnen, sodass der Akku auch während starker Last nicht vollständig entleert wird. In besonderen Fällen – etwa beim Anfahren mit maximaler Leistung – laufen alle drei Motoren gleichzeitig: Der Verbrenner liefert Hauptantrieb, die E-Maschine verstärkt den Schub, und der HSG agiert als Generator, um den Akku nachzuladen.


    Damit entsteht ein hochflexibles Antriebssystem, das den Fahrer von jeglicher manueller Steuerung entlastet. Die Umschaltung zwischen Elektro-, Verbrenner- und Hybridbetrieb erfolgt automatisch und nahezu unmerklich. Der Austral bietet dadurch eine für Vollhybride ungewöhnlich harmonische Verbindung aus Effizienz und Dynamik, ohne dass der Fahrer wie bei einem Plug-in-Hybrid über zusätzliche Funktionen wie E-Save oder manuelle Betriebswahl eingreifen muss.


    Im Alltag zeigt sich das Hybridsystem des Renault Austral E-Tech Full Hybrid in sehr unterschiedlichen Fahrsituationen.


    Im Stadtverkehr fährt der Austral häufig rein elektrisch an. Dank des Drehmoments der E-Maschine setzt er sich kräftig in Bewegung, ohne dass der Verbrenner sofort anspringt. Bei niedrigen Geschwindigkeiten bis etwa 40–50 km/h lassen sich kurze Strecken rein elektrisch zurücklegen, sofern der Akku ausreichend geladen ist. Bremst man ab oder rollt an eine Ampel heran, speist die Rekuperation Energie zurück in die Batterie. Da der Akku nur rund 2 kWh fasst, wechselt das System je nach Lastanforderung flexibel zwischen E-Betrieb und Verbrennerunterstützung. Im Stadtverkehr kann der Verbrenner somit deutlich seltener aktiv sein, was Verbrauchswerte von unter 5 Litern pro 100 Kilometer realistisch macht.


    Auf der Landstraße arbeitet der Antrieb oft im Wechselbetrieb. Bei konstanter Geschwindigkeit von 70–90 km/h übernimmt meist der Verbrenner allein, weil dies der effizienteste Betriebszustand ist. Beim Herausbeschleunigen aus Kurven oder beim Überholen schaltet sich die E-Maschine spontan dazu, sodass der Fahrer das volle Drehmoment zur Verfügung hat. Nach dem Beschleunigen geht das System wieder in einen sparsameren Zustand zurück, häufig mit Teillast des Verbrenners und gelegentlicher Batterieladung über den HSG.


    Auf der Autobahn ist der Verbrenner der dominante Antrieb. Bei Richtgeschwindigkeit oder höher reicht der Akku nicht aus, um nennenswerte Strecken elektrisch zu fahren. Die E-Maschine unterstützt aber bei Zwischenspurts oder beim Einfädeln auf die Fahrbahn und sorgt dafür, dass der Verbrenner nicht unnötig hochdreht. Bei langen gleichmäßigen Fahrten nutzt das Steuergerät überschüssige Verbrennerleistung, um über den HSG Strom zu erzeugen und den Akku wieder zu füllen. So steht bei Beschleunigungen sofort elektrische Unterstützung bereit.


    In Bergregionen oder bei Steigungen zeigt sich der Vorteil des Systems besonders deutlich. Anders als bei einem PHEV mit leerem Akku muss man sich keine Gedanken machen, Energie vorzuhalten. Der Verbrenner mit seinen 131 PS und 230 Nm Drehmoment reicht für längere Steigungen aus. Unterstützend liefert die E-Maschine bei Bedarf zusätzliche Leistung. Das Steuergerät sorgt dafür, dass der HSG bei passender Drehzahl Energie zurückgewinnt, sodass auch bei längeren Passagen die elektrische Unterstützung nicht völlig entfällt. Selbst bei voller Belastung arbeiten also alle drei Motoren Hand in Hand, wodurch das Fahrzeug stets souverän beschleunigt.


    Im Ergebnis ergibt sich für den Fahrer ein stufenlos wirkendes, harmonisches Zusammenspiel von Elektro- und Verbrennerbetrieb. Während bei einem Plug-in-Hybrid noch überlegt werden muss, wann man elektrisch oder im E-Save-Modus fährt, erledigt das der Austral eigenständig. Das Fahrzeug passt sich der Fahrsituation an, liefert in der Stadt und auf der Landstraße hohe Effizienz und auf der Autobahn oder im Gebirge jederzeit genügend Leistung, ohne dass der Fahrer eingreifen muss.

    Meine Garage:

    1. Austral FH 200 Iconic Esprit Alpine; EZ 11/24

    2. Scenic e-Tech LongRange Iconic; EZ 01/25

    3. R4-Techno; EZ 08/25