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    Vielen Dank für deinen ausführlichen Erfahrungsbericht – das ist wirklich interessant und zeigt gut die aktuellen Schwächen von Android Automotive (AAOS) bei Renault in Verbindung mit der Verkehrszeichenerkennung.

    Tatsächlich ist es so, dass Renault bei den neueren Fahrzeugen mit AAOS stark auf Online-Datenquellen setzt, um Geschwindigkeitsbegrenzungen anzuzeigen. Diese Daten kommen meist von Google Maps und werden, wie du schon richtig geschrieben hast, offenbar mit Priorität 1 behandelt – das heißt: Die Informationen aus der Online-Datenbank überschreiben teilweise die tatsächlich vor Ort erkannten Verkehrsschilder, sofern diese überhaupt von der Kamera erkannt werden.

    Das führt natürlich genau zu den Problemen, die du beschreibst: Wenn die Kartendaten Fehler enthalten oder veraltet sind, werden diese fehlerhaften Informationen im Fahrzeug angezeigt – selbst dann, wenn die Verkehrssituation vor Ort eigentlich eine andere ist. Das Beispiel mit dem Gabi-Tunnel auf der A1 bei Salzburg ist da sehr bezeichnend.

    Gerade in Städten wie Salzburg, wo viele Geschwindigkeitsbegrenzungen ohne explizite Aufhebungssschilder gelten (z. B. nach Abbiegen in eine andere Straße), sind Systeme wie TomTom im EasyLink oder NNG im R-Link2 oft im Vorteil, weil sie verstärkt auf lokal gespeicherte Karten und Kameraerkennung setzen. Diese hybriden Systeme (Offline + Kamera) sind häufig zuverlässiger als reine Online-Lösungen.

    Die aktuelle Problematik bei AAOS zeigt einmal mehr, dass Google Maps (so gut es bei der Navigation ist) im Bereich der Geschwindigkeitsbegrenzungen und Verkehrszeichenerkennung noch deutliche Schwächen hat.

    Über die Kamera ... Moderne Fahrzeuge sind heute oft mit einer Verkehrszeichenerkennung ausgestattet, die es dem Fahrer ermöglicht, wichtige Verkehrsschilder – wie Geschwindigkeitsbegrenzungen, Überholverbote oder Zonenregelungen – direkt im Cockpit angezeigt zu bekommen. Diese Systeme arbeiten in erster Linie mit einer nach vorne gerichteten Kamera, die meist im Bereich des Innenspiegels hinter der Frontscheibe verbaut ist. Während der Fahrt scannt diese Kamera permanent das Umfeld vor dem Fahrzeug und sucht gezielt nach bekannten Verkehrszeichen.


    Die Erkennung der Schilder erfolgt dabei über eine Kombination aus klassischer Bilderkennung und künstlicher Intelligenz. Die Kamera liefert fortlaufend Bilddaten, die von einem Computer im Fahrzeug in Echtzeit analysiert werden. Dabei werden Form, Farbe, Symbole und typische Muster ausgewertet – etwa runde Schilder mit rotem Rand oder rechteckige Zusatzzeichen. Moderne Systeme sind so trainiert, dass sie Schilder auch bei wechselnden Lichtverhältnissen, teilweiser Verschmutzung oder ungünstigem Betrachtungswinkel erkennen können.


    Zusätzlich verlässt sich die Verkehrszeichenerkennung heute nicht mehr nur auf die Kamera. Viele Fahrzeuge nutzen ergänzend digitale Kartendaten aus dem Navigationssystem. Diese Karten enthalten Informationen zu allgemeinen Geschwindigkeitsbegrenzungen oder besonderen Verkehrszonen. Wenn die Kamera ein Schild nicht oder fehlerhaft erkennt – beispielsweise bei schlechten Wetterbedingungen oder verdeckten Schildern – kann das System auf die hinterlegten Kartendaten zurückgreifen, um trotzdem eine verlässliche Anzeige zu gewährleisten.


    Dieses Zusammenspiel von Kamera und Kartenmaterial nennt man Sensorfusion. Es sorgt dafür, dass der Fahrer möglichst zuverlässig über die aktuell geltenden Verkehrsregeln informiert wird. Erkannte Schilder werden dann im Display des Fahrzeugs oder im Head-Up-Display eingeblendet. Manche Fahrzeuge übernehmen diese Informationen sogar direkt in die Geschwindigkeitsregelung – etwa bei adaptiven Tempomaten – und passen die Geschwindigkeit automatisch an.


    Die Verkehrszeichenerkennung ist somit ein gutes Beispiel für die Kombination klassischer Sensorik mit moderner Software, künstlicher Intelligenz und vernetzter Fahrzeugtechnik. Sie erhöht die Sicherheit im Straßenverkehr und unterstützt den Fahrer dabei, die Übersicht zu behalten – vor allem in fremden Regionen oder in komplexen Verkehrssituationen.

    Hallo,

    das Verhalten ist tatsächlich nachvollziehbar und bei modernen Fahrzeugen auch so vorgesehen. Auch wenn du den Datendienst in den Einstellungen deaktiviert hast und ausschließlich Android Auto für Musik und Navigation nutzt, bleibt die verbaute eSIM im Fahrzeug in der Regel trotzdem aktiv.

    Viele Fahrzeuge kommunizieren im Hintergrund regelmäßig mit den Servern des Herstellers — zum Beispiel für System- und Sicherheitsupdates, Diagnose-Daten, Verkehrs- oder Wetterinformationen. Das passiert auch dann, wenn der eigentliche Datendienst für Infotainment ausgeschaltet ist.

    Gerade Renault ist dafür bekannt, dass bestimmte Dienste (wie z.B. Remote-Funktionen oder Fahrzeugdiagnose) über die eSIM laufen – unabhängig davon, ob du aktiv Daten nutzt. Ein täglicher Verbrauch von ca. 40-50 MB ist dabei nicht ungewöhnlich.


    Ggf. kann auch der Renault-Support oder Orange genauer Auskunft geben, ob sich die eSIM komplett deaktivieren lässt – oft ist das aber aus Sicherheitsgründen nicht vorgesehen.

    Solange du Android Auto nutzt, wird dein Streaming und die Navigation aber über dein Smartphone-Datenvolumen laufen und nicht über die Auto-eSIM.